Detlef Steffen

Seit meiner Geburt an einem kalten, schneereichen Wintertag 1960, ist Waddenhausen mit einer kurzen Unterbrechung meine Heimat. Da es zu der damaligen Zeit nur in der ehemaligen Bäckerei Hollmann ein Telefon gab, rief mein Vater von dort regelmäßig auf dem Weg zur Arbeit im Krankenhaus an. Am Tag meiner Geburt, so wurde mir später berichtet, gab es dann zur Begrüßung des neuen Erdenbürgers erst einmal einen backstubenwarmen Wacholder für den jungen Vater.

Die sich dort anschließende Sackgasse wurde somit mein Universum für die ersten fünf Lebensjahre. Straßenfeste, Hochzeiten und andere Feiern wurden oft zusammen begangen und wir Gleichaltrigen waren mittendrin. Dort kannte jeder jeden. Es gab dort auch eine, ich nenne es mal soziale Kontrolle. Wenn meine Freunde und ich irgendeinen Blödsinn anstellten, was durchaus vorkam, konnten wir uns sicher sein, die Eltern werden es erfahren.

In meinem fünften Lebensjahr sind meine Schwester, meine Eltern und ich mit Großeltern dann in unseren neu erbauten Wohnsitz am Waddenhauser Berg, der noch heute den Beinamen Hypothekenhügel trägt, eingezogen. Heute würde man dies als Dreigenerationenhaus bezeichnen. Da wir dort die ersten Anwohner gewesen sind, habe ich dieses Neubaugebiet über die ganzen Jahre Haus für Haus wachsen gesehen.

Die Liebe zum Meer

In meinen Jugendjahren hatte sich, warum auch immer, eine Liebe zum Meer entwickelt. Dies war der Auslöser, mich mit achtzehn Jahren bei der Bundesmarine zu verpflichten und für vier Jahre in den Norden von Deutschland zu ziehen.

Dort lernte ich Orte wie Borkum, Flensburg, Kiel und Wilhelmshaven kennen und erhielt Einblicke in andere Länder und Kulturen. Trotz vieler bereichernder Erfahrungen in dieser Zeit stand nie außer Frage, dass ich wieder zurückkehren werde. Nach einem Dienstortwechsel in die Augustdorfer Kaserne zog ich wieder hierher zurück, habe meine jetzige Frau geheiratet und wohne seitdem hier. Auch meine zwei heute erwachsenen Kinder sind hier groß geworden.

Die Liebe zum Meer ist geblieben und äußert sich darin, dass die Insel Fehmarn seit vielen Jahren zum Urlaubsziel von meiner Frau und mir geworden ist. Einmal im Jahr muss eben ein Besuch am Meer sein!

Das Foto oben zeigt mich auf einer Radtour auf Fehmarn.

Ehrenamt und Politik

Den ersten Kontakt zur Kommunalpolitik bekam ich in den frühen 1990er Jahren, als die Schließung des Waddenhauser Lehrschwimmbeckens drohte.

In der damals gegründeten Gemeinschaft zum Erhalt der Batze (heute Waddenhauser Pfütze) habe ich ebenso wie viele Waddenhauser etliche freiwillige Arbeitsstunden in deren Erhaltung gesteckt. Und wie man sieht, hat sich der Einsatz gelohnt: Aus der lockeren Gemeinschaft hat sich später die Kinder- und Jugendinitiative Waddenhausen gebildet, die heute das Freibad trägt.

Wegen dieser Erfahrungen, der schönen Erinnerungen, der tollen Gemeinschaft, der Möglichkeit, gemeinsam etwas zu bewegen, liegt mir unser Dorf sehr am Herzen.

Was ich nur schwer ertragen kann, sind Ungerechtigkeit, Unfairness und schlechtes Benehmen. Vielleicht zieht es sich auch deshalb wie ein roter Faden durch mein Leben, dass ich immer wieder in Ämter wie Vertrauensmann oder Betriebsrat gewählt worden bin und in diesen auch lange Vertrauen genießen durfte.

Seit 2017 bin ich Mitglied im Lagenser Stadtrat und arbeite in verschiedenen Fachausschüssen mit.

Freizeit

In meiner Freizeit trifft man mich oft an, wenn ich im Garten in der Erde wühle. Säen, pflanzen, ernten, nach getaner Arbeit in einer lippischen Felgenfabrik als Versandleiter ist dies die pure Entspannung. In den letzten Jahren hat sich ebenfalls Interesse am Besuch kultureller Veranstaltungen und nationaler Sehenswürdigkeiten entwickelt. Auch die Freude am Lesen hat seit meiner Kindheit nicht nachgelassen, an einem guten Buch kann ich einfach nicht vorbeigehen.