Lagenser Sozialdemokraten sprechen sich gegen den Bau des 23-Meter-Erdwalls an der Wurftaubenschießanlage in Lückhausen aus
Die SPD-Ratsfraktion Lage und der SPD-Ortsverein Hagen/Hardissen haben sich mit den beim Kreis Lippe liegenden Antragsunterlagen zur Errichtung eines 23 Meter hohen Erdwalles an der Wurftaubenschießanlage in Lückhausen intensiv beschäftigt, Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern in Hagen geführt, sich die Situation vor Ort angesehen und mit Vorstandsmitgliedern des Wurftaubenclubs Lippe getroffen.
Im Ergebnis sprechen sich die Lagenser Sozialdemokraten nach Abwägung des Landschafts-, Gewässer- und Lärmschutzes gegenüber den sportlichen Interessen des Schießvereins gegen die Realisierung der Maßnahme aus.
Der Fraktionsvorsitzender Hans Hofste betont: „Im Gegensatz zu anderen Parteien haben sich die Sozialdemokraten zunächst intensiv und ergebnisoffen mit dem Bauvorhaben beschäftigt. Matthias Kaiser als stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Andreas Fritz als Vorsitzender des SPD-Ortsvereines Hagen/Hardissen haben zusammen mit mir intensive Gespräche mit Bürgern und dem Wurftaubenclub Lippe geführt.“
Die Betroffenheit der Vorstandsmitglieder Ekkehard Mönch und Erik Hanken angesichts der Ablehnung des Projektes von einigen Parteien und Privatpersonen ohne neutrale Wertung kann die SPD zwar nachvollziehen. Aber natürlich bedeutet die Errichtung einer 23,5 Meter hohen Wallanlage einen erheblichen Eingriff in die Landschaft. Daher wurde mit dem Verein über die Größe des Bauwerkes nach vorliegendem IBW-Gutachten diskutiert. Eine kleinere Dimensionierung des Schrotrückhaltesystems würde jedoch nicht den gewünschten Erfolg erzielen, da ein kompletter „Rückhaltes von 100% der abgegebenen Schrote“ angestrebt wird, um den Boden nicht weiter mit den Bleigeschossen zu belasten. Die Existenz des Vereines ist jedoch bei Ablehnung des Projektes nicht gefährdet, da die jetzige Anlage Bestandsschutz genießt und ein Schießen ist weiterhin möglich ist.
Viele Hagener Bürger haben Angst vor einer höheren Lärmbelästigung durch den Ausbau der Schießanlage. Dies ist nachvollziehbar. Bereits bisher waren bereits 3 Schießtage wöchentlich zugelassen. Lt. Aussage des Vereines ist auch künftig nur Schießen an Werktagen vorgesehen. Nach ersten Gesprächen mit der SPD wäre der Verein bereit, eine Schallschutzwand Richtung Hagen in einer Höhe von 5 Metern und entsprechender Länge über die gesamte Anlage zu errichten. „Sie haben der SPD-Fraktion ein Schallschutzgutachten vorgelegt, aus dem hervorgeht, dass der Schussknall sich dann um ca. 10 dB verringert“, berichtet Matthias Kaiser als stellvertretender Fraktionsvorsitzender. Diese zusätzliche Schallschutzmaßnahme würde den Schusslärm jedoch nur unwesentlich verringern.
Die Errichtung des Bauwerkes wird mit einer Dauer von 8 Jahren angegeben. In dieser Zeit werden die Zufahrtsstraßen und damit auch die Anwohner erheblich mit Schwerlastverkehr belastet und die Straßen beschädigt. Bereits die Anlieferungen zur Biogasanlage und die intensive Nutzung der umliegenden Straßen für Rüben- und Sandtransporte belasten die Straßen intensiv.
Andreas Fritz und Rolf Kamphausen vom SPD-Ortsverein Hagen/Hardissen haben ihre Bedenken zum Landschafts- und Gewässer- und Lärmschutz bereits am 12.01.2021 beim Kreis eingereicht. „Wir haben als Ortspolitiker die Aufgabe, sowohl die Natur und Landschaft vor maßgeblichen Eingriffen, wie auch die Bürger vor zusätzlichem Lärm zu schützen“, erläutert Vorsitzender Andreas Fritz seine Position. „Die Existenz des Vereins ist aufgrund Bestandsschutz der Anlage jedoch nicht gefährdet“, sind sich der neue Sportausschussvorsitzende Matthias Kaiser und der langjährige ehemalige Sportausschussvorsitzende Andreas Fritz sicher. Mittelfristig müssten jedoch Konzepte zur Sanierung des mit Blei belasteten Bodens erarbeitet werden.
Die SPD-Ratsfraktion hat sich nach Abwägung alle Punkte einstimmig gegen die Erweiterung der Schießanlage ausgesprochen.